Grabungen Juden- / Deutschherrngasse

Informationstafel am Grabungsgelände

ARCHÄOLOGISCHE AUSGRABUNG AN DER ECKE DEUTSCHHERRNGASSE / JUDENGASSE

Wie in vielen anderen Städten auch, reicht die Stadtwerdung Rothenburgs bis in das Hochmittelalter zurück. Unser Wissen über diesen Zeitraum von etwa 1000 bis 1250 n. Chr. ist jedoch lückenhaft, da es an ausreichenden Informationsqellen fehlt. In der Mittelalterforschung nimmt die Archäologie einen besonderen Stellenwert ein, denn sie ermöglicht einen Einblick in die materielle Kultur vergangener Zeiten. Da das Grabungsareal im Bereich der hochmittelalterlichen Stadtbefestigung liegt, gilt es in erster Linie, Erkenntnisse zu deren Aussehen und Verlauf zu erlangen. Im Zuge der spätmittelalterlichen Stadterweiterung wurde die jüdische Bevölkerung hier angesiedelt; die Judengasse verläuft teilweise auf dem verfüllten Stadtgraben. Einblicke in die jüdische Sachkultur und damit in die sozialen Verhältnisse sind zu erwarten.

Legende zur (leider fehlenden) Grafik

1 Stadtmauer, Breite 1,80 m
2 Wehrturm
3 Berme
4 Turmeingang flankierende Mauer; hochmittelalterlich
5 Auf 0,7 – 0,8 m reduz. Stadtmauer, zu 4.
6 Seelbaddolen m. Abdeckung aus Muschelkalkplatten
7 Jüdisches Gebäude
8 Treppe, Zugang zum jüd. Kellerraum
9 Laufniveau; Pflaster
10 Becken mit Fund eines Keramikkruges (s. Zeichn.)
11 Podest
12 Kanal mit Abdeckung, durch den Abwasser durch die Westmauer aus dem jüd. Gebäude geleitet wurde
13 Neuzeitlicher Gewölbekeller
14 Rest eines Gebäudes (Scheune)
15 Schweineställe; Südmauer
16 Stallgebäude

BV: Instandsetzung Scheune Deutschherrngasse
BH: Carolin u. Tilo Zolk, Küblersgässchen 9, Rothenburg o.T.

Planung und Bauleitung: Otto Kern, Rothenburg o.T.
Finanzielle Förderung: Arbeitsamt Rothenburg, Stadt Rothenburg, Landesamt für Denkmalpflege, Verein Alt-Rothenburg e.V.
Wissenschaftl. Archäologin: Frau Anke Köber M.A.

Spenden für die Grabungsstätte

SPENDENAUFRUF

Zur Erhaltung und ansprechenden didaktischen Gestaltung werden dringend finanzielle Mittel benötigt. Beteiligen auch Sie sich an der Rettung dieses einmaligen archäologischen Projekts. Spenden Sie auf das Konto des

Verein Alt-Rothenburg e.V.
Spk. Rothenburg o.d.T. (BLZ 756 518 60)
Kto. Nr. 101 824
Zweck: Grabung Judengasse

oder kontaktieren Sie uns am
Milchmarkt 2, c/o Stadtarchiv
91541 Rothenburg o.d.T.
Tel. 09861 / 709 768

Jeder Spender, der 100 Euro oder mehr überweist, erhält selbstverständlich eine steuerlich absetzbare Spendenquittung. Die Spendernamen werden veröffentlicht.

Dr. Helmut Möhring